Interview mit Susanna Krüger (CO-CEO project bcause)

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Foto: Christian Klant

„Ich lese nicht mehr so viele Nachrichten. Ich konzentriere mich lieber auf sinnvolle Aufgaben.“

FiF: Frau Krüger, einige LeserInnen kennen Sie noch als Deutschland-Chefin von „Save the Children“ oder jetzt als Mitgründerin von project bcause. Erzählen Sie uns kurz Ihren Lebenslauf.

Mein bisheriges Leben war stark vom Wunsch geprägt, immer wieder Neues auszuprobieren und eigene Grenzen in Frage zu stellen. Ich habe mich viele Jahre in der humanitären Hilfe bewegt und überwiegend international gearbeitet. Mich hat dabei immer stärker interessiert, wie sinnvolle Hilfe eigentlich aussieht. Dafür hatte ich vor Save the Children ein eigenes Beratungsunternehmen. Und jetzt bin ich ja auch wieder Unternehmerin.

FiF: project bcause ist aktuell dank prominenter Unterstützung in aller Munde. Können Sie uns Ihr neues Projekt kurz beschreiben?

Bcause ist eine digitale Plattform, die es Menschen ermöglicht in gute Zwecke zu spenden. Diese Spenden können dann durch unsere dahinterliegende Treuhandstiftung auch in Impact Unternehmen investiert werden. Profite können für weitere Spenden benutzt werden und bleiben somit im Kreislauf. Wir bauen ein neues Sinnangebot für diejenigen, die mehr tun können und wollen und auf der Suche nach einer unkomplizierten, digitalen Lösung sind.

FiF: Was erhoffen Sie sich von project bcause? Welche Ziele haben Sie für die nächsten 1-2 Jahre?

bcause hat den Anspruch, DIE Finanzierungsplattform für gute Organisationen und Impact Investments zu werden und substanzielles privates Kapital für die Nachhaltigkeitsziele zu hebeln.

FiF: Warum der Schritt von „Save the Children“ hin zur eigenen Gründung? Gab es Ihrerseits schon immer den Wunsch etwas Eigenes zu gründen oder was ist Ihr Antrieb?

Ich habe immer Dinge neu aufgebaut oder sie transformiert. Ob ich dabei angestellt bin oder nicht, spielt für mich keine Rolle.

FiF: Stichwort Antrieb: Sie sind seit vielen Jahren sozial aktiv während gleichzeitig die Herausforderungen wie Klimawandel, Hungersnöte und Krieg präsenter denn je sind. Wie können Sie sich motivieren, den Kopf nicht in den Sand zu stecken?

Ich versuche mich darin, stets den größeren Kontext zu betrachten. Ich kann wenig steuern und die Welt nur in dem was ich konkret tue, mitgestalten. Ich lese nicht mehr so viele Nachrichten wie früher. Ich konzentriere mich lieber auf Aufgaben, die mir sinnvoll erscheinen und von denen ich annehme, dass sie positiv wirken.

FiF: Was raten Sie Menschen, die etwas Gutes tun wollen, aber nicht wirklich wissen wie sie starten sollen?

Ich lade sie sehr herzlich ein, sich auf bcause umzusehen. Die Registrierung ist kostenlos und dauert 5 Minuten. Dort treffen sie auch andere Menschen, die inspirierendes unterstützen und können sich davon anstecken lassen.

FiF: Haben Sie einen Karriere-Tipp, der Ihnen auf Ihrem Weg sehr geholfen hat?

Tue etwas, was dir Freude bereitet. Nur damit kannst du langfristig gut werden.

FiF: Haben Sie ein Produkt/Buch/Hilfsmittel, welches Ihren Arbeitsalltag deutlich erleichtert hat und Sie jeder Kollegin empfehlen würden?

Es gibt ein kleines Büchlein des aus Auschwitz befreiten Neurologen und Psychiaters Viktor Frankl. Es heißt „Man´s search for meaning“ und darin beschreibt er, was dem eigenen Leben einen Sinn gibt (nämlich u. a. eine Aufgabe). Ich lese es immer mal wieder, wenn ich Hoffnung brauche.

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